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Johannisbrünnerl
Am Rande der Gemeinde Irchenrieth nahe der Ortschaft Oedenthal befindet sich das Johannisbrünnerl, das als Wallfahrtsort eine lange Geschichte aufweisen kann.
Über dem Brünnlein wurde von Herrn von Räsewitz aus Muglhof zwischen 1693 und 1699 ein sechseckiges Kirchlein mit vier Fenstern und dem Altar über dem Brünnlein erbaut. Er hielt damit ein Gelübde ein, das er ablegte, als die erste Tochter seiner zweiten Frau nur wenige Wochen nach der Geburt starb. Er wollte eine Kapelle bauen, wenn Gott ihnen noch ein Kind schenken würde; sie bekamen noch zwei Töchter.
Der Bauort wurde deshalb ausgewählt, da man bereits aus frührer Zeit von Augenheilungen durch das Wasser des Brünnleins berichtete.
Nachdem die Kapelle errichtet war, hielt man jeweils am Sonntag nach dem Fest des Hl. Johannes des Täufers eine Bittprozession um fruchtbares Wetter ab.
Nach dem Tod des Erbauers war es auch mit der Blütezeit der Johanniskapelle zu Ende. Der Zahn der Zeit nagte an dem Bauwerk und die Kapelle wurde schnell baufällig und ausgeplündert.
Die heute noch vorhandenen Granitsäulen aus dem Jahre 1870 wurden von H. Schönberger aus Ödenthal im Auftrag des Pfarramtes Michldorf errichtet, um die Tradition der Verehrung dieses geheiligten Platzes fortzuführen.
Nachdem jahrelang keine Prozessionen mehr zum Johannisbrünnerl stattgefunden hatte wurde 1990 der umliegende Platz renoviert und die Tradition der Prozession aus den beiden Ortschaften Irchenrieth und Roggenstein wieder eingeführt.
Übrigens ist der Stifter des Kirchleins, Herr von Räsewitz, auf dem Hochaltarbild in der Barabarakirche im Sterbebett abgebildet.